Vor der Besteigung des Großen Schärhorns war unsere erste Urlaubswoche ganz und gar nicht wie gewünscht verlaufen. Wir hatten einen ziemlich katastrophalen Zwei-Tages-Versuch am Balmhorn auf dem Zackenpass abbrechen müssen und waren etwas gefrustet ob des nicht sehr guten Wetters zum Lago Maggiore geflohen - jetzt war wieder besseres Wetter angesagt und so machten wir uns auf zum Klausenpass.
Als wir die aufregende Straße zum Klausenpass hinauffahren, scheint die nächste Tour vorerst nicht zu klappen - Hagel und Regen begrüßen uns in dichter Wolkensuppe auf dem Pass. Wir beschließen, die Autonacht weiter unten am Urnerboden zu verbringen. Als wir auf dem etwas unheimlichen Dorfplatz die Abendruhe einläuten, misst das Thermometer kaum 2°C. Da kommt die unerwartete Auflösung der Wolkendecke und beschert uns eine unfassbar kalte Nacht. Um halb fünf müssen wir bei einigen Minusgraden aus dem Auto steigen und Sprints auf dem Dorfplatz machen. Um acht gibt es dann Frühstück - eine Tasse Kaffee und eine handvoll Studentenfutter.
Die Zeit rennt und der morgen begrüßt uns herrlichst sonnig auf dem Klausenpass. Doch als wir uns auf den Weg machen, kommen schon die ersten Fragen auf - wie werden die Gletscherverhältnisse sein, wie kommen wir an der angekündigten Schlüsselstelle - eine seitliche Rinne - auf den Gletscher?
Doch es geht immer weiter voran. Nach der Durchquerung von endlosen Schutt und Moränenlandschaften beginnen wir in der gut verfirnten Rinne aufzusteigen und gelangen schließlich auf den Gletscher. Auch jetzt bleibt uns das Glück treu, denn der Griessfirn ist bestens verfirnt und oberflächlicher Neuschnee wird vom Wind vom Gletscherplateau des Hüfirfirnsystems geblasen. So erreichen wir verhältnismäßig einfach die Chammlilücke.
Es ist jetzt klar, dass das Unternehmen eine ganz realistische Chance hat. Doch die letzten 300Hm verlangen den jungen Bergsteigern dann noch einmal alles ab. Die Sonne brennt ungnädig und der Tiefschnee macht jeden Schritt zu einer enormen Anstrengung - in diesem Abschnitt müssen wir ständig die Führungsposition wechseln. Doch dann ist es endlich geschafft - der Gipfel des großen Schärhorns ist erreicht - Im Zentrum der Schweizer Alpen genießen wir bei bestmöglicher Sicht ein umfassendes Panorama und beweisen uns einmal mehr, warum man sich im eigenen Urlaub teilweise elendiger Quälerei aussetzt.;-)
Auch im Abstieg wird es noch einmal kniffelig. In der Schneerinne hat der Firn zu tauen begonnen und in der Flanke darüber ebenfalls - dies bedeutet schlechter Tritt und viel Steinschlag. Wir lotsen uns gegenseitig in mehreren Schleifen aus dieser Rinne heraus und "marschieren" sichtlich ermüdet zurück zum Pass. In der Abendsonne können wir gemütlich in unseren Campingstühlen sitzen und ein paar Schmankerl konsumieren - herrlich.
14 Hochformate mit der Canon EOS 550D - Tamron 17-50 VC
17mm (27mm Kb) - f/11 - 1/400 - ISO 100
B. B., Michael Bodenstedt, Jörg Braukmann, Hans-Jörg Bäuerle, Hans Diter, Gerhard Eidenberger, Jörg Engelhardt, Klaus Föhl, Johannes Ha, Manfred Hainz, Rainer Hillebrand, Heinz Höra, Thomas Janeck, Stephan Klemme, Martin Kraus, Daniel Krähmer, Werner Maurer, Jörg Nitz, Uta Philipp, Danko Rihter, Patrick Runggaldier, Bruno Schlenker, Adri Schmidt, Walter Schmidt, Christoph Seger, Michael Strasser, Sieber Toni, Jens Vischer, Augustin Werner
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Kommentare
LG Jörg
Gratuliere, auch Dein spartanisches Vorgehen. Ich kenne das Schärhorn von der Planurahütte aus.
Gruss Walter
Beste Grüße,
J
http://www.mountainpanoramas.com/___p/___p.html?panoid=2014_G0&labels=1 die MP-Version nutzen kann, um den Blick in die Mittelgebirge etwas genauer einordnen zu können. Allerdings ist die Sicht nach Norden etwas diesig gewesen und die Höhenzüge sind nur recht schemenhaft erkennbar gewesen.
Gruss Stephan
Super Aufnahmen und informativer Bericht noch oben drein!!
lg. Patrick
Lg Hans
VG Manfred
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