Nicht immer erreicht man sein Gipfel-Ziel, aber dann ist eben der Weg das Ziel.
Unsere erste große Tour von der Cabane de Chanrion sollte auf den Mont Gelé führen - der an der italienischen Grenze, nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Seilbahn- und Freeride-Berg bei Verbier. Noch im Dunkeln stiegen wir auf den Fahrwegen zum Otemma-Bach in wilde Landschaft ab. Von der Brücke, neben der ein Großteil des Wassers in einer Einfassung für die Elektrizitätserzeugung am Staudamm von Mauvoisin abgezweigt wird, geht ein Pfad ins Tal nach Süden zum Col de Crête Sèche. Auf den noch harten Schneefeldern / Gletscherresten mussten wir die Steigeisen bemühen, dann führt der Weg überraschend gut mit ein paar Ketten durch den steilen Fels zum Col. Auf der anderen Seite muss man leider wieder etwa 200m über Schutt und Schnee absteigen, um über eine steile Firnrinne den Normalweg von Süden auf den Mont Gelé zu erreichen. Das kostete alles Zeit, und so achteten wir zunächst gar nicht auf die schwindende Sonne. Auf dem vom Mont de la Balme südlich hinabführenden Rücken gab es dann erstmals freie Sicht, die uns gar nicht gefiel: Vom Südwesten zogen Wolken heran, die bald auch auf unserer Höhe die Berge einhüllten und uns an die Gewitter vom Vortag erinnerten. Der angestrebte Gipfel war zwar schon in Sicht, aber durchaus noch eine Stunde entfernt - so entschieden wir uns schweren Herzens für die Umkehr.
Auf dem Rückweg war es zwar noch temporär sonniger, das hielt aber nicht lang und bestätigte uns. Landschaftlich war der Weg nochmals grandios; mit mehrfachem An und Ab der Steigeisen aber auch nochmals zeitintensiv, und so war zumindest ich bei Rückkehr auf die Hütte auch ohne die letzten paar Meter zum Gipfel redlich müde. Nochmal hierhin zu müssen finde ich jetzt aber nicht schlimm - vielleicht das nächste Mal von Süden.
Olympus OM-D E-M10
M.Zuiko 14-42 EZ @14mm (=28mm KB) mit Crop
25 HF RAW freihand, ISO 200, 1/500, f10
Lightroom Classic CC, Autopano Giga 4.4.1, IrfanView
360° Blickwinkel
Hans-Jürgen Bayer, Müller Björn, Michael Bodenstedt, Hans-Jörg Bäuerle, Gerhard Eidenberger, Manfred Hainz, Walter Huber, Ralf Neuland, Danko Rihter, Patrick Runggaldier, Björn Sothmann, Jens Vischer
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Kommentare
LG
ralf
Ein klasse Panorama allemal und der andere unverkennbare Panoramist darf sich hier gerne auch hin und wieder mal blicken lassen :-) ... zwischendurch ein Lebenszeichen auf a-p von mir - bei diesem mir auch am Herzen liegenden Berg musste ich mich einfach adhoc einklinken ... und wer mich kennt weiß, dass auch die anderen Panoramen von mir mit Zeit und Muße gelegentlich durchgängig betrachtet werden!!
Herzliche Grüße
Hans-Jörg
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