Dieses Panorama verdankt seine Existenz eigentlich dem Zufall. Die Bilder dazu ruhten seit 3 Jahren unentdeckt in meinem Archiv. Die Tatsache, dass aufgrund der wieder anziehenden Wirtschaft unser Fertigwarenlager bei der Inventur anfang dieser Woche so leer war ersparte mir und meinen Mitarbeitern einen zweiten Tag Inventur. Da leider das Wetter am Dienstag mehr als bescheiden war verbrachte ich den Tag mit all dem wovor ich mich in den letzten Wochen gescheut hatte. Zum Abschluss schaute ich mir neugierig alle Dateien meines Fotoarchives an. Dabei entdeckte ich Bilder aus 2007 und 2008 die noch jungfräulich im Archiv ruhten. Vor allem jedoch die Existenz von ein paar Bilder aus 2007 während einer Hochtour auf die Aiguille de Bionassay entstanden brachten mich in Hochstimmung. Zu jener Zeit hatte ich nämlich noch nicht viel Ahnung von Panoramas und war deshalb auch davon ausgegangen, dass es keine Bilder für Panoramas in diesen Bilddateien gab. Tatsächlich fand ich jedoch an die 8 Bilder die zu Panoramen taugten.
Die Bilder hier entstanden kurz unter dem Piton des Italiens nach dem wir die Domes de Miage und die Aiguille de Bionassay überschritten hatten. Die Aig. de Bionassay war der Viertausender den ich eigentlich nie besteigen wollte, seit ich Bilder von Alpinisten auf dem Nordostgrat gesehen hatte die sich auf dem sehr schmalen Schnee- und Eisgrat bewegten. Andreas, mein Führer hatte mir jedoch just diese Tour vorgeschlagen, da für kombinierte Touren bereits zu viel Schnee lag. Da must du durch dachte ich und akzeptierte. Eigentlich sollte dies ja eine Zweitagestour werden. Am ersten Tag von der Conscrits Hütte über die Domes de Miage zur Durierhütte (3370 m), einer der abgelegensten Hütte der Alpen überhaupt. Dann am zweiten Tag die Überschreitung der Bionassay mit Abstieg Richtung Dome de Gouter über den Nordostgrat. Weil Andreas dem Wetter nicht traute brachen wir bereits viel früher als nötig um ca. 3 Uhr auf. Dadurch erreichten wir die Durierhütte bereits kurz nach 08.00 Uhr. Also beschlossen wir nach kurzer Pause die Bionassay gleich dranzuhängen. Um 11.00 war der Gipfel erreicht. Nun folgte der von mir gefürchtete Abstieg. 600 m Eisgrat, nur für schwindelfreie, der sich dabei noch um ca. 170 m senkt. Anfangs schien der Grat noch ein gangbarer Weg wurde dann jedoch schnell immer schmaler bis er an der schmalsten Stelle lediglich noch die Dicke einer Männerhand hatte. Hier setzte ich mich dann rittlings auf den Grat und arbeitete mich langsam vorwärts. Andreas balancierte hinter mir in der Flanke, das Sprungseil bereit. Eine Sicherung ist hier nicht möglich. Wenn einer stürzt dann muss der Zweite auf die andere Seite springen.... Hochkonzentriert aber erschöpft erreichten wir nach einer Stunde den Piton des Italiens wo wir eine Rast einlegten. Es hatte sich wieder einmal gezeigt, dass die Angst vor der Tour unbegründet war. Die Geschichte hat aber ein böses Ende. Nicht für uns sondern für 3 junge Männer die einen Tag später die Tour machten. Sie wurden am Piton des Italiens vom schlechten Wetter überrascht und erfroren im Biwak.
Panorama aus 3 Querformataufnahmen mit Leica Digilux 3.
Verschlußuzeit: 1/160 sec.
Blende: f/16.0
Brennweite: 14 mm (20 mm KB)
Adobe Camera Raw/Autopano Pro2/Photoshop CS4
Hans-Jürgen Bayer, Dirk Becker, Hans-Jörg Bäuerle, Gerhard Eidenberger, Jörg Fahrer, Manfred Hainz, Fredy Haubenschmid, Christoph Hepp, Stefan Huber, Heinz Höra, Gianluca Moroni, Marco Nipoti, Giovanni Rovedatti, Arne Rönsch, Walter Schmidt, Henry Steinwandt, Michael Strasser, Anton Theurezbacher, Robert Viehl, Alexander Von Mackensen, Wilfried Wachterbauer, Gerald Wetzel
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Kommentare
L.G. v. Gerhard.
bzw. welch höchst anspruchvollste Touren du schon gekraxelt bist,
Hut ab und Glückwunsch zum Festplattenfund samt spannender Beschreibung!
lg Fredy
Das Buch habe ich vor ein paar Jahren auch gelesen und habe auch nicht länger zum lesen benötigt als der Schriftsteller in seiner misslichen Lage verbringen musste. Misslich ist mehr als untertrieben... LG HJ
Glück und Gesundheit im Neuen Jahr wünscht Dir Heinz
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